Der 13WochenPlan zeigt wöchentlich, was an Geld reinkommt und rausgeht – tagesgenau für die nächsten drei Wochen. Er macht Engpässe früh sichtbar und hilft, Zahlungen sauber zu priorisieren. Steuern Sie aktiv statt passiv. Hinterlegen Sie Annahmen und Gegenmaßnahmen, damit der Plan belastbar bleibt. Der 13WochenPlan ist die Sprache Ihrer Banken und Lieferanten.
Prüfen Sie neue und größere Bestandskunden vor Auftragsannahme. Nutzen Sie Auskunfteien, interne Zahlungshistorie und ggf. Warenkreditversicherung. Definieren Sie Kreditlimits je Kunde und überwachen Sie diese laufend. Bei Warnzeichen: Vorkasse, Sicherheiten oder kleinere Lose. So verhindern Sie Ausfälle und lange Außenstände.
Der Cash Conversion Cycle verbindet DIO, DSO und DPO: CCC = DIO + DSO − DPO. Er zeigt, wie lange Geld im Umlauf gebunden ist, bis es zurück auf dem Konto landet. Ihr Ziel ist, die Spanne zu verkürzen – durch schlankes Lager, schnelleres Kassieren und klug verhandelte Zahlungsziele. Berichten Sie den CCC monatlich mit den drei Hebeln. Kleine Verbesserungen je Hebel summieren sich spürbar.
Cash wird nach klaren Regeln freigegeben: Sicherheit, Betrieb, Umsatz – alles andere später. Ein einfacher PrioritätenKatalog verhindert Streuverluste. Jede Zahlung hat eine sachliche Begründung und einen Verantwortlichen. Abweichungen werden dokumentiert und besprochen. Das hält Fokus und Disziplin hoch.
DIO sagt, wie lange Ihr Lager durchschnittlich reicht. Niedrige DIO bedeutet weniger gebundenes Kapital und geringeres Abschreibungsrisiko. Drehen können Sie an Losgrößen, Disposition, Mindestbeständen und Abverkaufsaktionen. Trennen Sie konsequent Ladenhüter von strategischem Sicherheitsbestand. Ziel: verfügbar, aber nicht übervoll.
DPO sind die Tage, bis Sie Lieferantenrechnungen bezahlen. Mehr Tage schonen das Cash – aber fair bleiben und Abstimmung suchen. Vereinbaren Sie bewusst längere Ziele mit Schlüsselpartnern und halten Sie sie dann ein. Strecken ohne Absprache zerstört Vertrauen und Lieferfähigkeit. Gute Kommunikation zahlt sich hier direkt in Materialfluss aus.
DSO misst, wie viele Tage Kunden durchschnittlich bis zur Zahlung brauchen. Je niedriger, desto schneller ist Ihr Geld da und desto kleiner das Ausfallrisiko. Hebel: sofortige, fehlerfreie Rechnungen, konsequentes Mahnwesen, Skonto, Kreditlimits und Factoring. Setzen Sie Zielwerte je Kundengruppe und berichten Sie monatlich. Ein Prozentpunkt weniger DSO wirkt oft stärker als ein Prozent mehr Umsatz.
Material wird vorfinanziert, damit Produktion und Projekte laufen können. Sie zahlen später an den Finanzierer zurück – meist nach Rechnungseingang beim Kunden. Sinnvoll ist das bei planbaren Aufträgen, stabilen Lieferketten und klarer Marge. Verhandeln Sie Limits, Laufzeiten und Gebühren sauber. Transparente Waren und Rechnungsflüsse sind Pflicht.
Offene Kundenrechnungen werden verkauft oder beliehen; das bringt schnellen Liquiditätszufluss und senkt Ausfallrisiken. Prüfen Sie echte (ohne Rückgriff) vs. unechte Modelle (mit Rückgriff) und die Kosten. Achten Sie auf Vertragsbindungen, Kündigungsfristen und Debitorenkreise. Prozesse in Buchhaltung und Mahnwesen müssen sauber mitlaufen. Gut gemacht, sinken die ausstehenden Debitorenforderungen spürbar.
Die rollierende Jahresplanung schaut immer 12 Monate nach vorn und ergänzt den 13WochenPlan. Sie verbindet Ergebnis, Cash und Kapazitäten, inklusive Saisonalitäten und Investitionen. Jeden Monat wird ein weiterer Monat angehängt, alte Monate fallen raus – so bleiben Sie aktuell. Definieren Sie klare Trigger für Maßnahmen. Damit sehen Sie früh, ob Ihr Kurs reicht oder nachgeschärft werden muss.
Ein Polster von z. B. 1–2 Monatskosten schützt vor Überraschungen. Legen Sie die Reserve bewusst fest und fassen Sie sie nur mit Beschluss an. Auch kleine, regelmäßige Zuführungen bauen das Kissen auf. Kommunizieren Sie die Regel intern, damit alle wissen, dass die Reserve kein „Topf für alles“ ist. So bleiben Sie handlungsfähig, wenn es ruckelt.
Nach Verfahrenseröffnung kann ein vorrangiger Kredit den Betrieb sichern. Er wird aus der Insolvenzmasse bedient und dient ausschließlich dem sanierungsfähigen Kern. Voraussetzung sind belastbare Aufträge, klare Mittelverwendung und enges Monitoring. Stimmen Sie Einsatz mit Verwalter/Sachwalter ab. Ziel ist Stabilität, nicht bequemes Weiterso.
Sie verkaufen Anlagegüter und leasen sie zurück – das schafft Cash, erhöht aber laufende Kosten. Nutzen Sie das nur für Kernassets, die Sie wirklich brauchen. Rechnen und prüfen Sie die Gesamtkosten über die Laufzeit. Achten Sie auf Restwerte und Instandhaltungspflichten. Ziel ist eine Brücke, kein teurer Dauerzustand.
Skonto lohnt sich, wenn der Rabatt höher ist als Ihre Finanzierungskosten. Rechnen Sie das einmal sauber durch (effektive Jahresrendite) und definieren Sie Regeln. Nutzen Sie Skonto gezielt bei Schlüssellieferanten und planbaren Mengen. Wo es sich nicht rechnet, zahlen Sie zum Ziel. Entscheidungen nach Zahlen statt Bauchgefühl sparen Cash.
Der Kunde zahlt vor Lieferung oder Leistung – das verbessert Ihre Liquidität und senkt das Risiko. Begründen Sie Vorkasse mit klaren Meilensteinen, Lieferfristen und Qualitätssicherung. Kombinieren Sie ggf. mit Teil und Abschlagszahlungen. Hinterlegen Sie TreuhandModelle, wenn das Vertrauen aufgebaut werden muss. So bleibt der Auftrag für beide Seiten fair.
Working Capital ist das im Tagesgeschäft gebundene Geld: Vorräte, offene Kundenrechnungen minus offene Lieferantenrechnungen. Wer es gut steuert, hat mehr Luft und weniger Stress. Hebel sind: schneller fakturieren, schneller kassieren, Lager schlanker, Zahlungsziele verhandeln.
Klar regeln, wer welche Rechnung freigeben darf – mit Betragsgrenzen und VierAugenPrinzip. Legen Sie ServiceLevel fest (z. B. 48 Stunden), damit der Betrieb nicht stockt. Nutzen Sie Bestellnummernpflicht (NoPONoPay) und digitale Workflows zur Nachverfolgung. Ausnahmen sind selten und schriftlich begründet. So vermeiden Sie Spontankäufe und halten Budgets im Griff.